Etwas vom Ringkampf, dem Sport-Aschenbrödel, und den Ringern. Unangenehme(?) Wahrheiten

„Kraft sonder Klugheit, stürzet durch eigene
Last; Kraft die sich mäßigt, schwingen die
Götter auch zum Großen; doch sie hassen
Kräfte, die nach Verderben nur stehen und
Greuel.“
Horaz, Ode 3, 4

An der niederen Stirn, dem mächtigen Genick, dem breiten Rücken, an dem schwerfälligen Gang, abstehenden Armen, an den verkrüppelten Ohren und nicht zuletzt an einem großen Körpervolumen erkennt der Durchschnittsmensch zumeist den Typus eines Ringers. Wenn er irgendeinen besonders Kräftigen seiner Bekanntschaft schildern will, dann gebraucht er in 99 von 100 Fällen die Redewendung von einem ‚Kerl wie ein Ringkämpfer‘ und gefällt sich womöglich noch in drastischen Übertreibungen. Damit glaubt man, den Begriff für männliche Kraft, Größe und Schwere sowie – Brutalität gegeben zu haben. Es kann nicht geleugnet werden, dass diese Charakterisierung des Starken und Schwerfälligen seine Ursache in den Kreisen, in denen der Kraftsport vornehmlich gepflegt wird, hat, in dem Kraftprotzentum und damit in einer gewissen Einfältigkeit.

Man hält solche Leute noch vielfach für Mammute der jetzt lebenden Menschen, und die modernen Ringsportler tun gut daran, die Brontosaurier des Sportes sich selbst zu überlassen, damit sie recht bald verschwinden. Man kann stark und gewandt und sogar schwer an Körpergewicht sein, ohne sich schwerfällig und nachlässig zu bewegen, man kann über herkulische oder apollisch ideal schöne Körperformen verfügen, ohne wie ein Mensch gewordener Stier oder ein Pfau herumzulaufen. Ebenso falsch ist es, die sprichwörtliche Bescheidenheit der Starken oder der sonst physisch Leistungsfähigen durch ein gewisses Phlegma kennzeichnen zu wollen. Wer stark und schnell, geschmeidig und schön gewachsen ist und über eine gewisse Nervenkraft verfügt (diese Eigenschaften sollten den wirklichen Ringer auszeichnen), der ist auch geistig rege und ein Mensch, der sich überall zurechtfindet.

Ringkampfstudie I aus dem Nachlass Heinrich Weber; Sammlung privat

Zumeist aus Unkenntnis über das wahre Wesen des Ringsports und nach den als überlebt zu betrachtenden Typen eines Kraftmeiertums urteilend, ist das moderne Ringen mit dem Odium der nur rein physischen Kraftäußerung und der Brutalität behaftet. Ich bin vielen Leuten begegnet, welche dem Ringen nicht die sporterzieherische Bedeutung anderer Leibesübungen beimessen wollten. Diese Nichtbeachtung und geringe Einschätzung des Ringens erscheint jedoch zu gewagt, angesichts der Wertschätzung, die demselben seit alters her bis auf den heutigen Tag gezollt wurde. Die alten Griechen nannten den Ringkampf einen ‚Mikrokosmos aller Leibesübungen‘, womit sie wohl andeuten wollten, was Guths-Muths[1] über das Ringen im Folgenden gesagt hat: „Die ganze Lehre von den Leibesübungen hat nicht eine einzige aufzustellen, welche alle Glieder und Muskeln so allgemein in Anstrengung brächte, und keine, welche zugleich unter dem schnellsten Wechsel bald diese, bald jene Glieder und Muskeln in Anspruch nehmen, als das Ringen.“ Das Urteil hervorragender Künstler und Gelehrter der Gegenwart ist zu bekannt, um es besonders erwähnen zu müssen.

Prominente Persönlichkeiten im modernen Turn- und Sportleben, selbst Organisatoren, Turn- und Sportlehrer haben deshalb ein falsches Urteil, weil sie aus Unkenntnis nicht gerecht urteilen können! Diese Unkenntnis der so großen und vielseitigen ringerischen Materie steht einer unumwundenen Anerkennung unseres Ringsports seit jeher hindernd im Wege.

Es mag beispielsweise noch hingenommen werden, wenn ein an unverantwortlicher Stelle wirkender Sportsmann gewissen Zweigen der modernen Kunst, meinetwegen dem Expressionismus oder Kubismus, ohne Urteil, nicht leichtfertig wie die spottende Menge, gegenübertritt, weil er deren Eigenart nicht begreifen kann. Verhängnisvoll wirkt jedoch dieser Mangel an ringsportlichem Wissen, wenn ein Sportsmann bei der Abfassung des Entwurfs zum Turn- und Sportleitfaden zur Verneinung kommt. Nur der Überredung eines Freundes des Ringsports gelang es, einige bescheidene, überaus mangelhafte Konzessionen zu erlangen. In der neuen Vorschrift für Leibesübungen in Heer und Marine, in der Freiübungen, Schwimmen, Turnen und Fußball erschöpfend behandelt werden, fand der Ringsport überhaupt keine Beachtung. Es ist für die moderne deutsche Turn- und Sportbewegung beschämend, dass heute noch ein ungeheurer Prozentsatz der Sportsleute den Ringkampf als ein notwendiges Übel, als ein unangenehmes Anhängsel betrachtet, das, wenn es möglich wäre, durch Nichtbeachtung aus dem Sportprogramm gestrichen werden könnte. Was hat unsere große Schwester, die deutsche Turnerei, um ein eklatantes Beispiel anzuführen, seit Jahn‘s[2] Zeiten, während ihrer machtvollen Entwicklung, für das Aufleben des modernen Ringens getan? Nichts, außer einigen Sack Sägemehl und einem Kranz auf den Turnfesten. Man durfte das griechische Vorbild, Guths-Muths und Jahn‘s Lehren nicht vollends verleugnen! Wo hatte man in den Turnvereinen vor zwei und drei Jahrzehnten einmal Ringer-Riegen oder gar eine Ringermatte gesehen, oder, wo war der Turnwart, der in der Turnstunde alle Turner hätte zum Ringen antreten lassen? Von einem Ringunterricht wollen wir vollends schweigen. Nein, nur winzige Inselchen ringsportlicher Vegetation existierten vorübergehend in dem sich riesig entwickelnden Gebiet der Turnerei! Spontan, aus der Freude an urwüchsiger Bewegung und Kraftentfaltung, bildeten sich, ein mir naheliegendes Beispiel zu nennen, im Rheinland einzelne Turner-Ringerriegen, und wenn in meinem Verein, der Turn-Gemeinde Mülheim a. Rh., nach dem obligatorischen Turnunterricht, das Ringen, mangels irgendwelcher Matten, auf dem nackten Fußboden begann, dann lagen die Turngeräte verödet da! – Die Ringer waren damals der Stolz der Vereine, ja der ganzen Stadt, und ohne über allzu große ringerische Kenntnisse zu verfügen, stellten wir fast stets die Sieger auf den Turnfesten, selbst die ersten Sieger auf dem deutschen Turnfest und auf den Athletenverbandswettstreiten, ein Beweis für die mangelnde Pflege des Ringens im übrigen deutschen Reiche.

Ringkampfstudie II aus dem Nachlass Heinrich Weber; Sammlung privat

Wie spielend leicht hätte es der deutschen Turnerei gelingen müssen, die durch den Hamburger Berufsringer Karl Abs[3] hervorgerufene ringsportliche Bewegung in den 1880er Jahren in ihrer Organisation aufzufangen. Nichts geschah! Der damaligen, im Hallenbetrieb verknöcherten Turnerei fehlte, so paradox es auch klingen mag, die intellektuelle organisatorische Elastizität, und die Gründung der Ringsport- und Athletenvereine war, wie später diejenige der leichtathletischen Sportvereine, die Folge.

Heute besitzt die deutsche Sportbewegung selbstständige Athletenverbände. Die Mitgliederzahl (insgesamt ca. 100.000) und der Entwicklungsgang derselben sind jedoch, gemessen an den vergleichenden Werten und der Tradition des Ringens, zu der außerordentlichen Entwicklung der Leichtathletik und des Fußballsports sehr bescheiden.

Vielerlei Ursachen und daraus resultierende Wirkungen verhinderten zunächst aus noch anderen Gründen die Ausbreitung des Ringsports. Das schon erwähnte Kraftprotzentum, das „Nurheben“ und das „Nurringen“, vielfach heute noch in den Hinterräumen von Wirtshäusern, und der damit verbundene Alkohol- und Nikotingenuss beim Üben, das starre Festhalten an alten überlieferten Trainingsmethoden, die grobe unpädagogische Unterweisung des Anfängers bei Betonung der eigenen ‚belehrenden‘ körperlichen Überlegenheit, der Medaillenpomp usw. waren und sind zum Teil jetzt noch Hemmungen, welche den wirtschaftlich und manchmal auch kulturell nicht an erster Stelle stehenden Kreisen, in denen das Ringen geübt wird, entgegenstehen.

Gerade die Handarbeiter, und unter diesen wieder die schweren Berufe, finden an einem Sport, in dem sie ihre beruflich notwendigen Fähigkeiten vorteilhaft zeigen und vermehren können, instinktiv Gefallen, und es mag dem Laien zumindest unerklärlich erscheinen, wenn z.B. ein Schmied oder Fleischer, der den Tag über seinem schweren Erwerb nachging, zu ‚seiner Erholung und Freude‘ im Verein schwere Gewichte hebt oder ringt. So spiegelt sich in dem Sport der modernen Jünger des Herakles der Kampf um ihr Dasein in aller Einfachheit und Urwüchsigkeit wider, und es ist zu verstehen, wenn sich, aus vorstehend Gesagtem, sogenannte bessere Leute nicht hingezogen fühlen.

Ringkampfstudie III aus dem Nachlass Heinrich Weber; Sammlung privat

Manch einer ‚im Stehkragen‘ möchte ebenfalls als stark gelten und sich vor andern auszeichnen, ist dies doch vorwiegend die Triebfeder, welche alle Müdigkeit des Alltags überwindet, aber – das Ringen ist vielen zu unbequem, zu aufreibend und erscheint gar unästhetisch. Es kostet gar viel Überwindung, sich mit einem Brauer oder Maurer, selbst mit einem Büromenschen in so enge persönliche Berührung einzulassen, ohne die der Ringkampf ja wesenlos wäre. Soviel Begeisterung bringen viele nicht auf, um die Müdigkeit des Alltags und diese Überwindung abzulegen. Warum auch, wenn man in leichteren Sportarten, auf dem grünen Rasen oder der Aschenbahn, im Wasser, in Luft und Sonne, beachtet von einer großen interessierten Sportgemeinde, im Verhältnis zum Ringen, bequemere Siege ‚erringen‘ kann.

Grösser wie der dem Kraftüberschuss entspringende Spiel- und Kampfestrieb ist wohl stets die Erotik, der Gedanke, sich vor einem geliebten Weibe auszeichnen zu können, die oft unbewusste Triebkraft zur sportlichen Betätigung gewesen. Neben der Anerkennung der Mutter und Geschwister, neben der Achtung und Freundschaft meiner Turngenossen, wünschte ich, dass meine heimliche Liebe, des Nachbarn Tochter, die im verborgensten Winkel meines scheuen Herzens Platz gefunden hatte, meine sportlichen Leistungen beachten möchte; ich glaubte nie im Leben glücklicher gewesen zu sein als in dem Augenblick, in dem ich ‚Sie‘ auf meinen ersten Kranz aufmerksam machen konnte. Wer von den Turnern und Sportlern hat in seiner ‚Lebens-Maienblüte‘ nicht ähnlich empfunden? Heute denken wir über den Sport tiefer, umfassender, wir bemerken die Wohltaten der stets gepflegten Leibesübungen an uns, wir wünschen und kämpfen dafür, dass sie Gemeingut des ganzen Volkes werden.

Bei dieser Arbeit erscheint es mir unvermeidlich, von einer generellen Bewertung zu einer speziellen Untersuchung der körperlichen und geistigen Inanspruchnahme des Sportlers beim Ringen überzugehen. Es handelt sich im vorliegenden Falle darum, nachzuweisen, ob die allgemeine Vernachlässigung des Ringsports in den weitesten Kreisen von Turnern und Sport eine gerechte und gesunde Ursache hat oder nicht. Bei unserer Untersuchung wollen wir jede einseitige Bewertung, sei sie nun körperlicher (z.B. die Arbeit eines Lastträgers) oder geistiger Natur (z.B. die Arbeit eines Auto- oder Flugzeugführers), vermeiden und unser Augenmerk auf die körperliche und geistige Harmonie unseres zu erziehenden Idealmenschen und auf die praktische Einstellung und Verwendung desselben im Daseinskampfe richten.

Ringkampfstudie IV aus dem Nachlass Heinrich Weber; Sammlung privat

Es muss immer wieder, bei jeder Gelegenheit, darauf hingewiesen werden, dass Turnen und Sport, neben der ideellen eine eminent praktische Bedeutung gewonnen haben. Was unsere Gegner immer noch von den Leibesübungen sagen: dass sie Spielerei, Neigungssache Einzelner sind, hat leider seine Wirkung selbst auf Volksvertreter und einen gewissen Teil der Presse.

Die in freiwilliger Sportbetätigung erzielte körperliche und geistige Elastizität, Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Energie sollen im Leben, im Existenzkampf, der heute schwerer wie je zuvor ist, zur Auswirkung kommen. Durch systematische Körperkultur soll die durch berufliche Arbeiten erzeugte geistige und körperliche Überbürdung und Unebenheit ausgeglichen werden. Um große Leistungen zu erzielen, wird die Jugend schon frühzeitig veranlasst, auf Tabak, Alkohol und andere moderne Genüsse, die zu den Übungsgrundsätzen in Widerspruch stehen, freiwillig zu verzichten. Indem wir die Jugend in ihrer freien Zeit auf den Spiel- und Sportplätzen zu fröhlichem Tun um uns scharen, entziehen wir sie dem verderblichen Einfluss des Schundkinos und der Schundliteratur, den Wirts- und Tanzhäusern und der Gesellschaft schlechter Kameraden der Straße.

Wir wollen durch einen bestimmten Organisationsplan innerhalb einer gewissen Zeit, anstatt der 2½ %, 25 % der deutschen Bevölkerung erfassen. Wir fordern, weil der privaten Initiative der Turn- und Sportvereine diese Aufgabe nicht möglich ist, die Unterstützung von Staat und Gemeinden, die Anlage zweckdienlicher Spiel- und Sportplätze und die Unterweisung durch geprüfte Turn- und Sportlehrer. Besonders nachdrücklich auch deshalb, weil es mit den bisherigen Erziehungssystemen und -gesetzen nicht möglich war, der Sturmflut von Unmoral Stand zu halten, um wieviel unmöglicher, dieselbe zurückzudämmen und in geordnete Bahnen zu lenken.

Ringkampfstudie V aus dem Nachlass Heinrich Weber; Sammlung privat

Nach dieser Abschweifung komme ich wieder zum eigentlichen Thema zurück:
Der zu überwindende lebendige Widerstand eines gleich starken und intelligenten Gegners, der jede Absicht zu einem Erfolg durch entsprechende ringerische Gegenaktionen im entscheidenden Moment illusorisch macht, stellt an die Bereitschaft, an die körperlichen und geistigen Fähigkeiten eines Ringers ganz andere und bedeutend größere Anforderungen als solche, die an Läufer, Springer, Fußballspieler, Ruderer usw. gestellt werden. Hier das Rechnen und Überwinden bestimmt bekannter Hindernisse; beim Ringen ein Rechnen mit der Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Geschmeidigkeit und Intelligenz, Kombinationstechnik und -taktik des Gegners. Alle Register körperlicher und geistiger Empfänglichkeit sind gezogen, um, wie bei einer Orgel, im geeigneten Moment einzeln oder zusammen in Wirkung zu treten; unverdrossen weiterkombinierend, wenn der gleichfalls im Labyrinth ringerischer Möglichkeiten und Regeln operierende Gegner alle Versuche zu einem Erfolg vereitelt hat. Ein Kampf, Mann gegen Mann, nicht für kurze Zeit, wie beim Sprung oder Kurzstreckenlauf, wohl aber eine stets bereite Konzentration, oft ohne die folgende erlösende Entspannung. Was würde der Hundertmeterläufer z.B. sagen, wenn ihm am Ziel, sicher im Gefühl der überwundenen Strecke, das Zielband auf 200 Meter weiterschnellte; was der Springer, wenn ihm, im Moment des Absprungs die Sprungschnur 15 oder 25 Zentimeter höher stiege; was der Wasserspringer, wenn er seinen ganzen Menschen auf einen bestimmten Sprung konzentriert hat, sich plötzlich der Wasserspiegel senkte? – Wie viel Selbstverleugnung, wie viel Liebe zum Sport gehört dazu, dem Gegner, nachdem man in einem langen Kampf in engster verbissener Umschlingung unterlag, sportkameradschaftlich die Hand zu reichen. Der Freund vom grünen Rasen kennt die Rekorde und zumeist die Zeit und Leistung seiner Konkurrenten; das Ringen dagegen ist bei einer gerechten Klasseneinteilung nach Alter oder Gewicht, in denen ziemlich gleiche Gewinnchancen gegeben sind, – eine unmessbare Leistung. Man sei gerecht und erkenne die Selbstüberwindung, das Erzieherische der Selbstbeherrschung und auch der rein physischen Unempfindlichkeit während und nach einem langen wechselvollen Kampfe.

Es sind also nicht die Schlacken allein, welche dem schönen Ringsport eine so stiefmütterliche Behandlung einbrachten, sondern die ungeheuren Schwierigkeiten seiner Ausübung. Die alten Hellenen wussten sehr genau, warum sie nach Jahrhunderte langer Erfahrung in den verschiedenen Zweigen der Leibesübungen dem Ringen die hervorragende Stelle in ihrem Pentathlon[4] einräumten.

Ringkampfstudie VI aus dem Nachlass Heinrich Weber; Sammlung privat

Ich bin fest davon überzeugt, dass man künftig den Kampf der Ringer, das beherzte Überwinden von Unbequemlichkeiten und von gewissen Gefahrenmomenten, höher bewerten wird, um sich von dem Vorwurf zu befreien, anderen Sportarten nur deshalb den Vorzug zu geben, weil in diesen bequemere und besser beachtete Gelegenheiten zu Siegen geboten sind.

Betrachtet die Ringer, wie sie vollen Ernstes, mit aller Energie und Kraft, ganz im Gedanken des Wettkampfes aufgehen, beachtet die interessierten Zuschauer, wie sie sich an dem kraftvollen Spiel der Muskeln und dem Wettstreit der ringenden Intelligenz erfreuen! Eigenartig und verschieden sind die Kampfszenen, oft nur ein Knäuel ineinander verschränkter Körper und Glieder. Eine mathematische Berechnung würde sich ins Ungeheuerliche steigern, wenn alle Möglichkeiten in Rechnung gestellt würden.

Wo der Laie (das sind heute noch 95 von 100 Turnern und Sportlern) ein regelloses Durcheinander sieht und brutale Gewaltanwendung vermutet, da ahnt der sachverständige Kenner in den blitzschnell wechselnden Ringszenen die Geburtsstunde männlich praktischer Eigenschaften.

Die Temperamente der Ringer sind sehr verschieden. Während der eine den Standkampf bevorzugt und, im Bewusstsein seiner Kraft ruhig abwartend, im gegebenen Moment seinen Gegner blitzschnell erfasst und niederdrückt, versucht der andere, mit der Vehemenz eines altgermanischen Berserkers jeden Angriff des Gegners zu paralysieren. Wieder ein Anderer verbindet mit der Beweglichkeit eines Wiesels die Schlauheit des Fuchses und ermüdet nicht, bis ihm eine günstige Gelegenheit den Sieg verspricht. Mancher der Leichtgewichtsringer hat sich in Folge der Konkurrenz mit stärkeren und schwereren Gegnern eine ungewöhnliche Kombinationsgabe angeeignet, vermöge welcher er auch den Schwersten und Stärksten gelassen gegenübertritt. Gewandtheit und Ruhe in den heikelsten Situationen sind verblüffend, und gerade weil diese Leichtgewichtsringer von Natur aus weniger zum Ringen prädestiniert erscheinen, können sie uns am besten zeigen, was durch sorgfältiges Training und durch geistige Überlegung erreicht werden kann. Mancher hat oft eine Niederlage durch kräftigere und schwerere gut ausgebildete Ringer einstecken müssen, ehe er es zu solcher Fertigkeit gebracht hat.

Beim Ringen gleichwertiger Gegner jedoch zeigt sich mehr wie in vielen anderen Sportarten die höchste, langanhaltende Beanspruchung des Menschen.

Ringkampfstudie VII aus dem Nachlass Heinrich Weber; Sammlung privat

Die mit jeder Phase des Kampfes, mit jedem neuen Gegner sich ändernde Einstellung des eigenen ringerischen Könnens verlangt ungemein größere Anforderungen an Muskel- und Nervenarbeit wie z.B. die sich stets gleichmäßig wiederholende körperliche Betätigung bei anderen Dauerleistungen. Darum empfangen gerade beim Ringen viele Gebiete des Seelenlebens mehr oder weniger Ausbildung, Vervollkommnung und Sicherheit. In sehr vielen Fällen wird hierbei eine Zusammenfassung des ganzen Könnens und Wollens verlangt. Um wieviel mehr steigert sich diese Beanspruchung bei ringtechnischen Kombinationen, wo erst aus einer Reihe von Angriffen und Paraden der endliche Erfolg erblühen soll. Nur wer das Ringen selbst bis zur Meisterschaft betrieben hat, kann verstehen, wie durch den Sinn, durch Reflexe, durch ein gewisses Muskelgefühl, durch das Auge und Ohr und andere Wahrnehmungen der Gedanken und Nervenzentren die Aufgabe gestellt wird, welche Bewegungen in größter Schnelligkeit, Vehemenz und Genauigkeit auszuführen sind, um den Gegner im geeigneten Moment durch Hebel, Zug, Schwung oder Schleuder auf die Schultern zu bringen. Unruhe und Unsicherheiten im Entschluss sind die Gelegenheiten, auf die der vorsichtige Gegner lauert, um seinerseits aus gegnerischen Unvorsichtigkeiten zu profitieren.

Es wird dem wissenschaftlich Ungebildeten nicht leicht, aus dem großen Gebiet ringerischer Vorstellungen und Empfindungen, soweit solche zu einem Erfolg beitragen sollen, die einzelnen Reize, auf die der Ringer je nach der Lage reagiert und nach denen er handeln muss, psychologisch zu erklären. Ich weiß als Ringer aber, dass die verschiedenen sinnlich wahrnehmbaren Anklänge eine entscheidende Rolle spielen sowohl in Bezug auf die Dispositionen über die Krafteinteilung, das Gleichgewicht, die Verschiebung des Schwergewichts, die Berechnung des gegnerischen Körpergewichts sowie dessen Schwungkraft, Geschwindigkeit, Kombinationen usw. Derjenige Ringer, dessen geistige Zentralen auf irgendwelche Eindrücke am schnellsten reagieren, am schnellsten disponieren, und dessen Muskeln und andere Organe diese gegebenen Entschlüsse schnell, sicher, kraftvoll, geschmeidig und energisch befolgen, wird auch stets der erfolgreichste sein. Dass diese Vorgänge in ihrer großen Mannigfaltigkeit bei einem jahrelangen Training dem Ringer, wie man sagt, in Fleisch und Blut übergehen, – dass er durch instinktiv wirkende Kräfte seinen Gegner bezwingt, ist mir aus meiner Praxis bekannt, wo es mir mitunter schwerfiel, den Gang der Ereignisse, die zum Erfolg geführt hatten, nachher zu erklären. Hieraus ergibt sich ohne weiteres der große erzieherische Wert des Ringkampfes. Ein fertiger Ringer hat sich in einem System von mehr als 100 verschiedenen Angriffen zurecht zu finden, von denen viele wieder 2-8fache Angriffs- und Verteidigungsmöglichkeiten einschließen.

Eine besonders stark hervorzuhebende Eigenart des Ringens ist es, dass bei wirklich trainierten Ringern auch bei den schärfsten und längsten Kämpfen, die als eine Dauerleistung allererster Ordnung große Anforderungen an Lunge, Muskeln und Nerven stellen, nie eine Überanstrengung zu verzeichnen ist. Ich kenne Beispiele, wo Ringer nach vielstündigem Ringen keinerlei Schädigung ihres Allgemeinbefindens zu verzeichnen hatten.

Ringkampfstudie VIII aus dem Nachlass Heinrich Weber; Sammlung privat

Die Berufsringer Hitzler[5] (München) und Gambier[6] (Bordeaux) rangen in 3-4 Gängen ganze zehn Stunden. Ich selbst rang mit dem Türken Cotch Mehmet[7] bei den Weltmeisterschaften in Paris in einer Silvesternacht drei Stunden, und am 1. Januar abends trat ich bei einer neuen Konkurrenz in Barmen an. Bei einem etwa ¾jährigen Aufenthalt in England trainierte ich mit dem zirka 50 Pfund schwereren, riesenstarken Polen Cyganiewicz[8] monatelang täglich morgens 40-70 Minuten jeweils ohne Pause mit alleräußerster Kraft und Energie zur Vorbereitung um die Weltmeisterschaft, und abends rang ich noch im Theater, ebenfalls ohne den geringsten Schaden an meiner Gesundheit zu nehmen.

Und wie enträtseln wir das Geheimnis? – Der geübte Ringer, der mit seinen Mitteln (Herz, Lunge, Nerven, Muskeln und Gefäße) ökonomisch hauszuhalten versteht, wird sich im Ganzen nie ganz ausgeben. Einen ‚toten Punkt‘, ein Zusammenklappen und Versagen der Atmung, des Blutkreislaufes, der ziemlich gleichmäßig in Anspruch genommenen Muskeln und der Energie, kennt der gesunde Ringer bei weiser Einteilung trotz steter Bereitschaft nicht; so wie es bei andern Dauerleistungen infolge der oft ins Monotone fallenden Bewegungen vielfach vorkommt. Auch das wussten die alten Hellenen. Sie führten ihre Knaben vom siebten Jahre ab in die Gymnasien und Palästren[9], wo sie nach den Solonischen Gesetzen[10] auch in der Gymnastik unterrichtet wurden.

Das Ringen stand bei der Gymnastik im Vordergrunde. Selbst bei den Olympischen Spielen (von der 37. Olympiade ab) wurden die Knabenringkämpfe zugelassen. Durch Ring- und Faustkämpfe waren die hellenischen Knaben gewöhnt, Schweiß und Staub gering zu achten, kühn der Gefahr entgegenzutreten, ihren Körper nicht zaghaft zu schonen, stark und fest zu werden, Schläge furchtlos auf sich zu nehmen und vor Wunden und Blut nicht feige zurückzubeben. Die Fertigkeit der Knaben im Ringen war so groß, dass man eine Grenze zwischen der Fertigkeit zur allgemeinen körperlichen Ausbildung und der Virtuosität, die den Athleten und Agonisten[11] zukam, kaum erkannte (Dr. C. Buselt: Handbuch der Klassischen Altertums-Wissenschaft). Die Behauptung, dass der Geist auf Kosten des Körpers vernachlässigt werde, fand nie eine bessere Widerlegung als bei den alten Griechen. Die Geschichte erzählt uns, dass Alt-Griechenlands Knaben schon im Alter von zehn Jahren ihren Homer aus dem Gedächtnis vordeklamierten. Plato, der Philosoph mit den breiten Schultern, war ein Ringer, dies hinderte ihn nicht, einer der größten Geister, einer der bedeutendsten Köpfe aller Zeiten und aller Länder zu werden. Pythagoras errang im Alter von fünfzehn Jahren bei den Olympischen Spielen zu Athen den Sieg im Ringen.

Ringkampfstudie IX aus dem Nachlass Heinrich Weber; Sammlung privat

Dies erstickte nicht in ihm die Flamme der Intelligenz, und er hinterließ nicht das Andenken an einen kleinen Verstand und an ein minderwertiges Talent.

Schönheitsempfindungen sind es, die besonders dem bildenden Künstler entstehen, wenn er einen Blick auf die Ringer wirft, sobald die schöngebauten Athleten bei der Arbeit sind. Das rein sportliche Interesse tritt dann zurück hinter dem ästhetischen Gefallen an den Stellungen der Ringer. In den Gymnasien der Griechen versammelten sich neben den Erwachsenen, die sich an den mannigfaltigen Übungen und an den gewandten und schönen Bewegungen der jugendlich kräftigen Körper ergötzten, namentlich die Künstler, welche hier ein Feld für Studium und Beobachtung fanden, wie es nie und nirgends wiedergefunden worden ist.

Der Ringkampf ist brutal, und wenn er auch Körper und Geist bildet, so verroht doch Empfinden und Gemüt. So höre ich noch einen letzten Einwand.

Wie oft habe ich dem begegnen müssen. Körperlich unempfindlich sein, ist nicht gleich einer seelischen Unempfindlichkeit. Ich kenne alte Berufsringer, die seit Jahrzehnten auf der Reise sind, die das Bedürfnis haben, ein Kind zu trösten, wenn sie es weinen sehen. Ich sammelte einmal Gaben für arme Kinder zu einer Weihnachtsbescherung und hatte von etwa 12 Berufsringern ca. 350 Mark in der Hand. Ich kenne welche, die Glasscherben, jeden Obstrest auf dem Bürgersteig bei Seite räumen, deren liebster Aufenthalt in der freien Natur ist. Den Kunststätten und Sehenswürdigkeiten, den Museen, Galerien und Bibliotheken gilt ihr erster Besuch. In Italien erlebte ich, dass die Ringer das gleiche Interesse für Kunstschätze zeigten wie die gebildetsten Romreisenden. Der Geist, das Fluidum, die Inspiration, welche den Künstler bei der Schaffung seines Werkes leiteten und beseelten, feierten in Hirn und Herzen der Ringer die Wiedergeburt, welche der Schöpfer eines Kunstwerkes bei jedem gebildeten Beschauer voraussetzt. Als ich einmal den kleinen offenen Tempel im Vatikan, in dem u.a. die Lakoon-Gruppe und der Apollo von Belvedere aufgestellt sind, verließ, standen meinem Begleiter, einem deutschen Ringer, Tränen in den Augen. Als ich nach der Ursache frug, antwortete dieser ‚Barbar‘ verlegen, überglücklich zu sein, all die Schätze gesehen und ihre Schönheiten verstanden zu haben. Er bedauere nur, dass seine Frau nicht dabei sein könne und so wenige diese Wunder menschlichen Schaffens betrachten können. Ein andermal fuhr ich an einem Tropenmorgen nach stürmischer Fahrt in den Hafen von Rio de Janeiro ein. Der bezaubernde Anblick des unvergleichlichen Panoramas ergriff uns alle und ein Ringer fasste seine Eindrücke in einem gefühlvollen ‚Gedicht‘ zusammen. Dieser Gemütstiefe begegnete ich, wenn auch nicht bei allen, so doch bei verhältnismäßig vielen Berufskollegen, ob ich mich mit ihnen über den verstorbenen Vater, die Familie, über ein Bild von Uhde, oder den Faust, über Homer, Dante, Feuerbach, Darwin oder das Werden und Vergehen der Welten unterhielt.

Ringkampfstudie X aus dem Nachlass Heinrich Weber; Sammlung privat

Man verurteile den Ringkampf nicht. Was an ihm Stümper und Protzen und beim Berufsringkampf Mitläufer und ein skrupelloses Unternehmertum verschandelten, ist nicht im Stande, die hohe Stelle unter den Leibesübungen zu untergraben, welche er, wie bei den alten Griechen, so auch bei uns einnehmen sollte. Sagte doch einer der bekanntesten Förderer des Ringsports, Professor Reinhold Begas[12], einmal recht treffend: Er habe nie gehört, dass irgendjemand sein Reitpferd verkauft hätte, weil auf den Pferderennen Schiebungen einmal vorgekommen seien.

Die deutsche Jugend lerne ringen!
Tretet den Ringsportvereinen bei!
Gründet Ringsport-Riegen im Sportklub!
Studiert die Ringsportlehrbücher!
Verlangt Ringsport-Plätze!
Deutscher Jüngling, lass Dich von Alt-Griechenlands Knaben nicht beschämen!

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[1] Johann Christoph Friedrich GutsMuths, auch Guts Muths oder Gutsmuths (geb. am 09.08.1759 in Quedlinburg als Johann Christoph Gutsmuths; gest. am 21.05.1839 in Ibenhain bei Waltershausen) war ein deutscher Pädagoge und Mitbegründer des Turnens. Vgl. Johann Christoph Friedrich GutsMuths, WIKIPEDIA (online; 23.04.2025).

[2] Johann Friedrich Ludwig Christoph Jahn, auch bekannt als Turnvater Jahn (geb. am 11.08.1778 in Lanz [Prignitz]; gest. am 15.10.1852 in Freyburg [Unstrut]). Jahn war ein deutscher Pädagoge, nationalistischer Publizist und Politiker. Die von ihm initiierte deutsche Turnbewegung war mit der frühen Nationalbewegung verknüpft, um die deutsche Jugend auf den Kampf gegen die napoleonische Besetzung vorzubereiten. Beispielsweise geht das heutige Geräteturnen auf das von ihm begründete Turnen zurück. Auch andere Turngeräte (z.B. das Reck und der Barren) wurden von ihm eingeführt. Vgl. Friedrich Ludwig Jahn, WIKIPEDIA (online; 23.04.2025).

[3] Karl Abs (geb. am 12.09.1851 in Gr. Godems [Mecklenburg]; gest. am 18.02.1895 in Hamburg) war einer der besten Athleten, die je gelebt haben. Sein Körperbau wird als prachtvoll und elegant mit gleichmäßig entwickelter Muskulatur beschrieben. Vgl. W. Becker: Die bedeutendsten Ringer der Welt, Berlin: Walter Becker Verlag, 1922, Seite 5 ff.

[4] Das Pentathlon (Fünfkampf) war bei den Olympischen Spielen der Antike eine athletische Disziplin. Der Name leitet sich ab von dem griechischen Wort „Fünf Wettkämpfe“: Speer, Diskus, Sprung, Lauf und Ringen. Bei den 18. Olympischen Spielen der Antike sind sie erstmalig mit dabei. Während der Wirren der Zwangschristianisierung des Römischen Reiches gingen die Regeln des antiken Pentathlons verloren, falls sie jemals schriftlich niedergelegt waren. Vgl. Pentathlon, WIKIPEDIA (online; 23.04.2025).

[5] Michael Hitzler (geb. am 13.08.1870 in Oberbechingen [Bayern]; gest. im Oktober 1942) hatte in den Jahren 1903/04 u.a. Engagements in Südamerika, im Anschluss kehrte er nach Europa zurück. Vgl. Michael Hitzler, Genickbruch.com (online; 23.04.2025).

[6] Maurice Gambier (Bordeaux/Frankreich) gewann 1897 in Brüssel das „Championnat du monde de lutte et d’athlétique“ (Austragungsort war der Cirque Royal). Vgl. TURNIER-DATENBANK / TOURNAMENT DATABASE: 1897-1919 (online | PDF; 23.04.2025).

[7] Beim „Championnat du monde de lutte“ 1900 in Paris wurde Cotch Mehmet Zweiter im „Leichtgewicht“ („World Lightweight Championship“) hinter Constant le Boucher (1. Platz) und vor Gabriel Lassartesse (3. Platz) sowie Heinrich Weber (4. Platz). Vgl. TURNIER-DATENBANK / TOURNAMENT DATABASE: 1897-1919 (online | PDF; 23.04.2025).

[8] Stanislaus Zbyszko, bürgerlicher Name: Stanislaw Jan Cyganiewicz (geb. am 01.04.1879 in Jodłowa, Podkarpackie [Polen]; gest. am 23.09.1967). Zbyszko spielte in zwei Filmen mit: In Madison Square Garden, wo er sich selbst spielte, und in Night and the City, wo er einen Wrestler spielte. Vgl. Stanislaus Zbyszko, Genickbruch.com (online; 23.04.2025).

[9] Das Wort Palästra leitet sich von dem griechischen „Pale“ ab und bezeichnete ursprünglich eine mit Sand bedeckte Fläche für das Training der Ringkämpfe bzw. für entsprechende Wettkämpfe. Vgl. Palästra, WIKIPEDIA (online; 23.04.2025).

[10] Solon (geb. wohl um 640 v. Chr. in Athen; gest. verm. um 560 v. Chr.) war ein athenischer Staatsmann und Lyriker. Solons maßgebliches Mittel, um einen ausgreifenden gesellschaftspolitischen Reformansatz zur Geltung zu bringen und auf eine dauerhafte Grundlage zu stellen, war die schriftliche Fixierung der Neuregelungen in Gesetzesform: Die weit ausladende solonische Gesetzgebung, auf die alle Athener – nach Überlieferung durch Herodot – den Eid zu leisten hatten. Vgl. Solon, WIKIPEDIA (online; 23.04.2025).

[11] Agonist aus dem Altgriechischen für „der Tätige, Handelnde, Führende“. Vgl. Agonist (Pharmakologie), WIKIPEDIA (online; 23.04.2025).

[12] Reinhold Gottlieb August Theodor Begas (geb. am 15.07.1831 in Berlin; gest. am 03.08.1911) war ein deutscher Bildhauer der Berliner Schule. Er schuf unter anderem das Schiller-Denkmal (1871), das Alexander-von-Humboldt-Denkmal (1882), das Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal (1897) und das Bismarck-Nationaldenkmal (1901) in Berlin. Der Neptunbrunnen (1891) vor dem Berliner Schloss (heute vor dem Roten Rathaus) gilt als sein Meisterwerk. Reinhard Begas war der bedeutendste Bildhauer des Neobarocks in Deutschland. Vgl. Reinhold Begas, WIKIPEDIA (online; 23.04.2025).